Gesicherter Kletterer zwischen zwei Felswänden

Klettern in der Geislergruppe

Ein Reisebericht über den Aufbaukurs Alpinklettern rund um die Regensburger Hütte

Alpinklettern

Die Geislergruppe liegt im Naturpark Puez-Geisler zwischen dem Grödner und Villnösser Tal und gilt dank ihrer spitzen Felsnadeln, den Geislerspitzen, die ihr ein unverkennbares Profil verleihen, als eine der schönsten Dolomitengruppen. Hauptgipfel der prächtigen Geislergruppe ist der 3.025 m hohe Sass Rigais – ein beliebtes Ziel für Klettersteigfans. Am Fuße der Geislerspitzen liegt auf 2.040 m die gemütliche Regensburger Hütte, die mit einem fantastischen Ausblick auf den Langkofel aufwartet. Die Hütte wird seit über 80 Jahren von der Familie Perathoner mit viel Liebe und Herzblut bewirtschaftet und ist der ideale Ausgangspunkt für diverse Klettertouren in der Geislergruppe und Steviagruppe und somit auch für unseren Fortgeschrittenen-Kurs.

Treffpunkt unseres Aufbaukurses Alpinklettern ist unsere Unterkunft für die nächsten sechs Tage: die Regensburger Hütte. Ich treffe auf unseren Bergführer Walter Obergolser und die anderen drei Kurs-Teilnehmer. Walter bespricht mit uns das Programm und wir essen gemeinsam zu Abend. Die Stimmung innerhalb der Gruppe ist gut und wir freuen uns auf das, was uns erwartet.

Am nächsten Morgen stärken wir uns nach einer erholsamen Nacht im Mehrbettzimmer am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Bevor wir zum Klettergarten „Piera Longia“ aufbrechen, teilt Walter das Leihmaterial aus und schiebt eine kurze Einheit „Materialkunde“ ein. Dann geht es los – voller Vorfreude wandern wir bei schönstem Sonnenschein in Richtung Klettergarten. Walter kennt die Gegend und die Klettergebiete wie seine Westentasche und erzählt uns interessante Geschichten und Hintergrundinfos zur Umgebung. Im Klettergarten angekommen machen wir uns startklar und beginnen mit einer Wiederholung der im Grundkurs erlernten Inhalte: Klettertechnik, Vorstiegsklettern, Standplatzbau, Abseilstelle einrichten und letztendlich auch Abseilen. Am Ende des intensiven Klettertages kehren wir auf der kleinen, urigen Piera Longia Alm ein und wandern anschließend zurück zur Regensburger Hütte. Hier wartet schon das leckere Abendessen auf uns, das wieder aus vorwiegend regionalen Zutaten gezaubert wurde und wirklich satt macht.

Dolomitengipfel in der Geislergruppe

Der zweite Morgen beginnt wieder mit einem sehr guten Frühstück und einer kurzen Wanderung zum Klettergarten Sass Rigais. Die Aussicht von unserem heutigen Basecamp auf die umliegenden Dolomitengipfel ist grandios. Auf dem Programm stehen Umfädeln am Umlenker, Anbringen von Zwischensicherungen, erneut Vorstiegstraining und Standplatzbau. Walter gibt uns immer wieder individuelle Tipps zur Verbesserung der Klettertechnik. Am Ende des ausgiebigen Klettertags machen wir uns gegen Nachmittag auf den etwa einstündigen Heimweg zur Regensburger Hütte.

Nach den Auffrischungs- und Vertiefungseinheiten im Klettergarten nutzen wir die letzten Tage, um leichte Klettertouren zu unternehmen. Die Kleine Fermeda am westlichen Ende der Geislergruppe ist eine abwechslungsreiche, jedoch technisch anspruchsvolle Kletterei, bei der man stets einen fantastischen Ausblick auf Langkofel, Sella und Rosengarten hat – eine herrliche Genuss-Tour, die unsere Gruppe auch gut fordert.

Am westlichen Eckpfeiler des gewaltigen Sellastocks nehmen wir uns einen Klassiker – die „Kasnapoff“ vor und klettern recht ausgesetzt durch Verschneidungen und Wandpassagen auf den zweiten Sella Turm. Auch hier ist der Ausblick überwältigend! 

Eine ereignisreiche Kletterwoche neigt sich damit dem Ende zu. Zurück an der Regensburger Hütte geben wir die Kletterausrüstung ab und verabschieden uns voneinander – vielleicht bis zum nächsten Kletterkurs!

Für alle, die bereits Kletter-Kenntnisse haben und sicher im III. Schwierigkeitsgrad klettern ist diese Woche ideal. Die Klettergärten für die Übungs- und Vertiefungseinheit sind in unmittelbarer Nähe zur Unterkunft, der familiäre Regensburger Hütte. Die Zimmer sind schön und sauber und die Küche hervorragend, sodass die Erholung und Stärkung nach einem langen Klettertag nicht zu kurz kommen. Die abschließenden Klettertouren an Geislerspitzen und Sellatürmen machen richtig Spaß und bieten ein unvergleichliches Panorama.

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