Mehrseillängenkurs im Wilden Kaiser

Mehrseillängenkurs im Wilden Kaiser

Der erste Schritt in die Selbstständigkeit des Alpinkletterns

Klettern
Tag 1: Anreise, Hüttenaufstieg und Techniktraining

Nach einer gemeinsamen Anreise mit drei der anderen Teilnehmer treffen wir unseren Bergführer Kevin um 14 Uhr in Griesenau. Anschließend fahren wir das Kaiserbachtal hinauf bis zum Parkplatz kurz vor der Griesneralm. Von dort an geht es zu Fuß weiter. Die knapp 600 Höhenmeter Aufstieg meistern wir in 1,5 Stunden, während wir nebenher mit den weiteren Teilnehmern ins Gespräch kommen. Auf der Hütte angekommen, beziehen wir kurz das Lager und treffen uns zur anschließenden Materialausgabe und für die ersten technischen Übungen in der kleinen Boulderhalle des Stripsenjochaus. Unser Bergführer erklärt uns noch einmal den optimalen Aufbau eines Standplatzes an zwei Bohrhaken. Nach dem super Abendessen lassen wir den Abend noch gemütlich bei einem Bier ausklingen.

Tag 2: Mehrseillängen Technik & Praxis Training

Nach dem Frühstück steigen wir ein wenig von der Hütte ab, zur sogenannten „Gamswandl“, die wir schon am Vortag gequert haben. Nun geht es endlich an den Fels! Am Fuß der Wand sind drei mit Bohrhaken versehene Musterstände, an denen wir noch einmal den praktischen Ablauf üben. Dann geht es los – die ersten Seillängen nehmen noch einiges an Zeit in Anspruch, da man zu 100% sicher gehen will, dass jeder Handgriff sitzt. Aber bereits am Nachmittag funktionieren die Abläufe viel flüssiger, auch dank der Tipps von Bergführer Kevin, der sich an einem selbst installierten Fixseil durch die Wand schwingt, sodass er bei allen drei Seilschaften vorbeischauen kann.

Tag 3: Training & Praxis mit mobilen Sicherungsmitteln

Am letzten Tag der Tour machten wir uns ein wenig früher von der Hütte auf den Weg, da der Wetterbericht für die Mittagszeit Regen angesagt hatte. Nur 15 Minuten oberhalb der Hütte liegt ein weiterer perfekter Ausbildungsfels. Hier findet man in mehreren Routen ebenfalls Risse und Kanten, sodass wir uns den Friends und Keilen widmen konnten. Natürlich zeigte unser Bergführer zuerst, wie man die mobilen Sicherungen ordentlich im Fels anbringt. Nach dem Training am Boden und dem Aufbau eines Standes einzig an mobilen Sicherungsgeräten war es Zeit, in die Wand einzusteigen. In humanen Routen setzten wir die ersten Zwischensicherungen in Rissen mit Keilen und Friends. Die Seilabläufe, das Einrichten von Ständen und das anschließende Abseilen liefen mittlerweile recht gut und immer zügiger. Auf dem Abstieg machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp an der Hütte und gaben das ausgeliehene Material zurück. Anschließend stiegen wir ins Tal ab und verabschiedeten uns am Parkplatz, wo wir vorgestern gestartet waren.

Zusammenfassung

Diese 2,5 Tage waren äußerst lehrreich und haben die nötigen Kenntnisse für das eigenständige Durchführen von Mehrseillängen-Klettereien vermittelt. Voll motiviert und mit neuem Wissen kann die Sommersaison nun kommen!

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