Mit dem DAV Summit Club von der Piste ins Gelände
Schon lange reizt mich das unberührte Gelände abseits der Piste, hinein getraut habe ich mich bislang nicht
Der Kurs „Von der anspruchsvollen Piste ins Gelände“ soll das ändern! Im traumhaften Skigebiet am Arlberg genießt die Ski Austria Academy den Ruf, dass man hier von den Besten lernt. Im Seminarraum blicken wir mit unserem Skilehrer auf die kommenden Tage. Ziel des Kurses soll der Übergang von der schwierigen Piste ins Gelände sein. Wir besprechen unsere Vorerfahrungen und Wünsche. Ein Versprechen wird in den Raum gestellt: Nach dem Kurs seid ihr andere Skifahrer! Wir freuen uns auf die kommenden Tage.
Hochmotiviert finden wir uns am nächsten Morgen beim Sammelplatz ein. Die Sonne blitzt zwischen den umliegenden Gipfeln hervor und verspricht einen traumhaften Skitag. Nach einem kleinen LVS-Check liften wir bergauf. Los geht’s! Zunächst fahren wir uns auf der Piste ein und zeigen unserem Skilehrer unser bisheriges Können. Schnell hat er einen Blick dafür, welche Übungen uns helfen und fortan wird geübt: mit Stöcken – ohne Stöcke, Hochentlastung und die enge Skiführung. Das Mittagessen in der Academy haben wir uns verdient und es bleibt Zeit für einen Cappuccino auf der Sonnenterrasse – herrlich! Nach der Pause geht es zum ersten Mal ins Gelände. Buckelpisten-Training! Obwohl die meisten von uns auf der Piste eleganter unterwegs waren, haben wir auch hier richtig Spaß! Die vielen Tipps und die Einzelkritik unseres Skilehrers helfen uns weiter, unsere Technik zu verbessern. Zum Abschluss wagen wir uns an eine schwarze Skiroute. Unten angekommen macht der eine oder andere noch einen kurzen Abstecher in die Sauna, bevor wir den ersten Tag beim Abendessen und einem gemütlichen Glas Wein Revue passieren lassen.
Der Blick aus dem Fenster am zweiten Tag verheißt zunächst nichts Gutes: Wind bläst einige Schneeflocken umeinander und weit sehen können wir nicht… Durch den Schneefall liegt auch auf der Piste eine Pulverdecke und wir bemerken schon bei den ersten Abfahrten, dass wir mehr Kraft brauchen. Noch vor unserer Mittagpause geht es wieder neben die Piste und die Mischung aus harschigem Untergrund mit Neu-Schnee fordert uns heraus. Zur Belohnung gibt es Spinatknödel und Schupfnudeln mit Mohn-Nuss-Butter. Mmmhhh… Gestärkt geht es wieder hinauf. Geplant ist eine längere Gelände-Abfahrt. Es wird heller und ab und zu schaut bereits die Sonne durch die Wolken. Zwischen einigen Bäumen folgen wir unserem Skilehrer zum Einstieg in den Schönkammgraben – den wir alleine niemals gefunden hätten.
Die anspruchsvolle Abfahrt bietet perfekte Übungsbedingungen: steil, mit Bruchharsch und Anhäufungen von Neuschnee. Wir fahren abschnittsweise und einzeln, damit jeder die volle Aufmerksamkeit unseres Skilehrers bekommt. Nebenbei klart es auf und die immer größer werdenden Wolkenlücken eröffnen uns ein paar fast unwirkliche Blicke auf die umliegenden Gipfel. Wir erarbeiten uns den Weg ins Tal. Dort angekommen sind wir unglaublich stolz, den Graben gemeistert zu haben und werden von mittlerweile strahlend blauem Himmel belohnt. Die Stimmung am Abend ist heiter und wir fühlen uns top vorbereitet für Tag 3.
Dieser Tag begrüßt uns wieder mit Sonnenschein. Auf der Suche nach unberührten Hängen folgen wir unserem Skilehrer heute direkt ins Gelände. Seine Ortskenntnis macht sich für uns bezahlt. In ein paar Hänge legen wir die ersten Spuren. Nach unserem ausgiebigen Training in schwierigem Gelände am Vortag geht es heute fast von alleine. Der Höhepunkt soll ein Hang sein, der malerisch von imposanten Felsnadeln umrahmt wird. Aus dem Lift können wir ihn bereits bewundern. Eine Querung und einen kurzen Aufstieg später stehen wir am Einstieg und bestaunen, wie elegant unser Skilehrer die Abfahrt vorfährt. Etwas mulmig ist uns zumute, aber wir sprechen uns Mut zu und erinnern uns an das Gelernte aus den letzten Tagen. Nacheinander geht es hinab und bereits nach wenigen Metern ist aller Zweifel verflogen. Wir genießen den Powder. Der krönende Abschluss!
Viel zu schnell gingen die Tage am Arlberg vorbei. Unsere Skilehrer haben es hervorragend verstanden, uns gleichzeitig zu fordern aber nicht zu überfordern und dadurch jeden Einzelnen von uns weiter zu bringen. Ich komme sicher wieder!