Hinteres Jamtal, 2165 m – oberhalb von Galtür. Da, wo die Alpenrosen im Herbst blühen, wo die schneebedeckten Gipfel einen Kontrast zum blauen Himmel und zur goldgrünen, alpinen Landschaft schaffen - genau da liegt die Jamtalhütte.
Kaum zu glauben, dass wir hier hinten gar nicht weit vom wilden Ischgl entfernt sind. Hier hinten, wo Christine und Gerhard, das Pächterpaar, das seit Sommer 2024 in der Jamtalhütte eine warme, herzliche und familiäre Hüttenatmosphäre kreiert – uns mit einem strahlenden Lächeln begrüßt.
Die Jamtalhütte liegt in der Silvretta und damit ziemlich nah an der Grenze zur Schweiz, am namensgebenden Jamtalferner und oberhalb der Gemeinde Galtür. Hier finden sich ab Februar ausgezeichnete Skitourenmöglichkeiten (9SRJAM) auf Breite Krone, Hintere Jamspitze und Co. Eingebettet zwischen zahlreichen Dreitausendern hat man hier auch im Sommer 1a-Möglichkeiten für (geführte) Hochtouren, z.B. auf den bekannten Piz Buin und die Dreiländerspitze (HTJAM).
Für all jene, die das Thema Hochtouren erst noch von Beginn angehen, bietet sich das Gelände rund um die Hütte ebenso hervorragend für einen ausführlichen Gletscherkurs an (HOTJAM und YSHOTJAM). Bergsteiger-Neulinge können sich beim Bergsteigen Grundkurs in Fels und Eis ausprobieren und so die Disziplin finden, die sie gern intensiver weiterverfolgen möchten (ABJAM).
Und nach einem ausgiebigen Ausbildungs- oder Tourentag? Da kommen dann Christine, Gerhard und ihr Team wieder ins Spiel!
Auf dem Speiseplan der Hütte steht zuallererst mal die Regionalität. Neben Apfelsaft gespritzt mit naturtrübem Apfelsaft aus alten Apfelsorten von Christines familieneigenen Obstwiese findet sich hier auch leckeres Brot einer regionalen Bäckerei aus Galtür.
Galtürs Enzian finden wir nicht nur gepaart mit Birne im Schnaps wieder, sondern auch in der handgemachten Seife. Das Rezept für den hausgemachten Apfelstrudel mit Zimtsahne hat sich Mama Hildegard ausgedacht und das Gulasch? Kommt vom heimischen Jahrling aus Galtür.
Tüten und Konserven sucht man in der Küche der Jamtalhütte wirklich vergebens.
Der regionale Weinhändler kommt hier persönlich mit neuen feinen Tropfen vorbei und wir haben sofort das Gefühl, er ist Teil der Familie.
Der Genuss, die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit – all das wird hier gelebt und man kann gar nicht anders, als sich von der Lebensfreude des ganzen Teams der JAM, wie sie in Kurzform auch genannt wird, anstecken zu lassen.
Hüttenwirt Gerhard arbeitete jahrelang als Tourismusmanager. Das Hüttenwirt-Dasein hat ihn sein Leben lang begleitet. Ein Herzens-Projekt, was er 2024 in die Tat umgesetzt hat. „Back to the roots“ sagt er und genießt vor allem den direkten Austausch mit Bergsportlern aller Art.
Und wenn er gerade nicht in der Küche mitwirkt? Dann beantwortet Gerhard einem Gast Fragen zu seiner bevorstehenden Tour oder bereitet das Frühstück für die etwa 180 Gäste, die die Hütte maximal aufnehmen kann, vor. Wenn dann alle aufgebrochen sind, sitzt er mit seiner Frau Christine, die zuvor im Tourismusmarketing zuhause war, auf der Hüttenterrasse und beobachtet Murmeltiere. Klingt kitschig, ist aber wahr!
Und sonst? Bietet die Jamtalhütte für Schlechtwettertage große Seminarräume und einen Indoor-Kletterbereich, ist Ausbildungszentrum der Tiroler Bergrettung, hat dieses Jahr einen Design-Preis für ihre neue Website abgeräumt und hat komfortable Schlafmöglichkeiten in Form von geräumigen Lagern und Mehrbettzimmern von 2 bis 7 Betten. So viel Platz und Stauraum haben wir bisher noch auf keiner Hütte erlebt!
Wir sind uns sicher: der Besuch der Jamtalhütte bei einer unserer Kurse oder geführten Touren wird zu lachenden Gesichtern führen!