Der Begriff „Gravel“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Kies oder Schotter. Er beschreibt somit die Beschaffenheit des Bodens, was uns schnell wieder zum Radfahren bringt. In diesem Kontext meint es das Fahrradfahren auf unbefestigten Straßen wie Schotterwegen, Forstwegen, Landwirtschaftswegen oder Trails.
Dabei zielt man beim „Graveln“ jedoch nicht darauf ab, halsbrecherisch Singletrails herunterzuschießen wie beim Mountainbiken. Vielmehr ist es ein Mix aus dem klassischen Straßenrennradfahren und dem Mountainbiken. Der Aufbau des Gravelbikes gleicht auf den ersten Blick der Geometrie eines Rennrads, ist aber ergonomischer gestaltet. Dadurch kann man lange Distanzen entspannter zurücklegen kann. Die Reifen sind vom Profil her deutlich gröber und geländegängiger, als klassische Rennradreifen mit wenig Profil und minimalem Rollwiderstand.
Das Gravelbike vereint also beide Welten. Ein wenig „eierlegende Wollmilchsau“ verleiht dem Rad ein breites Einsatzspektrum, bei dem es jedoch nie in die Extreme einer der Radsportarten abdriften sollte. Die vorab erwähnten anspruchsvolleren Singletrails sollten gemieden werden, genau wie lange Rennradetappen, bei denen es ausschließlich über Asphalt geht. Wenn ihr mit einer Rennradgruppe unterwegs sein solltet, merkt man dann doch recht schnell den Unterschied zwischen den Rollwiderständen der Reifen.
Bikepacking ist eine Form des Reisens mit dem Fahrrad. Dabei montiert man spezielle Taschen am Lenker, Rahmen oder Sattel des Rades. Die Kunst besteht hierbei darin, das Gepäck auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, um alles ordentlich verstaut zu bekommen. Vor allem, wenn man mit Zelt und Schlafsack unterwegs ist, kann dies eine ziemliche Herausforderung sein. Und genau hier hat das Bikepacking auch seinen Ursprung.
Amerikanische Langstrecken-Mountainbike-Rennen gelten als Inspiration, bei denen die Teilnehmenden keine Hilfe von außen annehmen dürfen. Die Rennen gehen über mehrere Tage und lange Distanzen, bei denen der eigene Proviant und das Übernachtungsgepäck mitgeführt werden muss.
Aus diesen Extremrennen entstand mit der Zeit viel mehr eine Form des Reisens, bei der es auf das Freiheitsgefühl ankommt. Es geht darum, Abenteuer fernab von touristischen Routen zu erkunden, Landschaften in sich aufzusaugen und mit der lokalen Bevölkerung in Austausch zu treten. Das Abenteuer beginnt oftmals schon an der Haustür. Routen selbst zu schmieden, dem Instinkt zu folgen und neue Dinge zu entdecken, stehen im Fokus des Bikepackings.
Bist auch du bereit für ein neues Abenteuer?