Sagarmatha Next

Der Sagarmatha-Nationalpark liegt im Nordosten von Nepal und nimmt mit seinen 1.148 Quadratkilometern einen Großteil des Khumbu ein. Unter anderem finden sich hier auch die Achttausender Lhotse, Cho Oyu, Makalu und Mount Everest. Besonders durch den Tourismus entsteht im Sagarmatha- Nationalpark tonnenweise Müll. Umweltschützer*innen zufolge produziert jede*r Tourist*in im Schnitt etwa 8 Kilogramm Müll, der oftmals zu großen Teilen im Nationalpark zurückbleibt.

Das Ziel von Sagarmatha Next ist es, nachhaltigen Tourismus in der nepalesischen Khumbu-Region zu fördern und die Wahrnehmung der Gäste, aber auch der Einheimischen, für das Abfallproblem in den Bergen zu erhöhen. Hierfür wird eng mit dem lokalen Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC) zusammengearbeitet, das für das Recycling der in der Khumbu-Region anfallenden Abfälle zuständig ist – ein beispielhaftes Projekt, an dem wir uns mit unseren Reisegruppen und Partnern vor Ort sehr gern beteiligen.

Sagarmatha Next zeigt zum einen, wie Bergabfälle wiederverwendet und in Kunstwerke oder Souvenirprodukte verwandelt werden können. Neben internationalen Künstler*innen und Designer*innen sind auch Einheimische und Besucher*innen bei Sagarmatha Next dazu eingeladen, sich über den gesamten Ablauf des Upcycling-Prozesses zu informieren und an Workshops teilzunehmen, um selbst Produkte und Kunstwerke aus Müll zu schaffen. Dies sorgt für einzigartige Andenken an diese wunderbare Region und hilft bei der Wiederverwertung von Müll. Zum anderen soll ein gut durchdachtes Transportsystem ein effektives Recycling ermöglichen.

Bisher wurde nämlich trotz der Bemühungen des SPCC und diverser lokaler Akteure, die Abfälle zu sammeln und zu entsorgen, der Großteil davon einfach verbrannt. Die fehlende Infrastruktur in der höhergelegenen Region und die damit einhergehenden Schwierigkeiten, den Abfall abzutransportieren, haben Sagarmatha Next dazu gebracht, sich kreative Lösungen für die Entsorgung zu überlegen.

Beim „Carry me Back“ handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein Abfalltransportsystem, das den in der Khumbu-Region anfallenden Müll einem ordnungsgemäßen Recycling zuführt. Jede*r Besucher*in hat hierbei die Möglichkeit, ein Kilogramm Plastik- oder Metallabfälle aus dem Sagarmatha-Nationalpark zu entfernen.

Wie funktioniert das?

1. Das Sagarmatha Pollution Control Committee sammelt und trennt den Müll.

2. Die Abfälle werden zerkleinert, um das Volumen zu reduzieren.

3. Die Abfälle werden in die ein Kilogramm fassenden Carry-me-Back-Taschen verpackt und zu den Abholstationen gebracht.

4. Das Team von Sagarmatha Next und SPCC bietet die Carry-me-Back-Taschen den Einheimischen und Besucher*innen an der Abholstation an, wenn sie den Sagarmatha-Nationalpark verlassen.

5. Anschließend werden die Taschen in den dafür vorgesehenen Behältern in Lukla entsorgt. Die örtliche private Fluggesellschaft transportiert die Abfälle dann nach Kathmandu, wo das Sozialunternehmen Blue Waste to Value sie zum Recycling in einer Anlage sammelt und ordnungsgemäß verwertet.

Durch das Carry me Back-Programm kann jede*r Einzelne einen Beitrag dazu leisten, die Umwelt sauber zu halten, sodass auch künftige Generationen noch die Schönheit des Khumbu genießen können.

Der Sitz des Sagarmatha Next Centre wurde einfach und effizient entworfen und auf umweltbewusste, nachhaltige Weise unter Verwendung lokal verfügbarer Materialien von einem Team lokaler Bauarbeiter errichtet. Hier erhalten Besucher*innen spannende Informationen über die Geschichte, Kultur, Geografie sowie Flora und Fauna des Sagarmatha-Nationalparks und der Khumbu-Region.

Sie erfahren Wissenswertes über das Klettern und Trekking sowie die ökologischen Herausforderungen, die damit einhergehen. Filme und Dokumentationen, ein Ausstellungsbereich mit interaktiven Modulen und Virtual-Reality-Stationen, die unter anderem den Aufstieg zum Mount Everest simulieren, machen das Centre nicht nur zu einem lehrreichen, sondern auch enorm unterhaltsamen Ziel. Seine günstige Lage direkt oberhalb von Namche Bazar ermöglicht es, dem Centre unkompliziert während einer Trekkingreise einen Besuch abzustatten.