Albanischer Küstenweg: Wandern zwischen Bergen und Meer

Nach Ihrer Ankunft in Tirana können Sie wahlweise mit einem Taxi (ca. 22,- bis 28,- EUR) zum gebuchten Hotel fahren oder den stündlichen Shuttlebus ins Stadtzentrum wählen (ca. 30-40 min). Abhängig von Ihrer Ankunftszeit haben Sie die Gelegenheit eine Stadtrundgang in Tirana zu unternehmen oder schon vorab auf eigene Faust durch die Straßen der lebhaften Metropole zu bummeln. Beim Abendessen stellt der Reiseleiter das Programm der nächsten Tage vor und weckt Vorfreude auf unsere Wanderungen.

Zeitig starten wir die längste Fahrt unserer Reise gen Süden (3.5 Std.) und erfahren unterwegs mehr über Land und Leute. Zuerst erreichen wir die Adria und die Bucht von Vlora, dann trennt uns nur noch ein letzter Tunnel von der Albanischen Riviera. Hier wartet schon das türkisfarbene, schimmernde Meer auf uns. Der Einstieg unserer Wanderung liegt an der Schlucht von Vuno. Entlang des von Erdbeerbäumen und Macchia gesäumten Weges laden kleine Aussichtspunkte zum Blick in den 70 m tiefen Canyon ein. Am Meer endet dieser in der hübschen Schlucht von Gjipea. Hier picknicken wir am Strand, genießen das Rauschen des Meeres und legen eine Badepause ein. Am Nachmittag besuchen wir die Altstadt von Dhermi. Ganz oben thront das verlassene Marienkloster, dessen Fresken uns über die Bestrafung verschiedener Sünden belehren. Wir sprechen über die Unterschiede zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, erkunden die Altstadtgassen oder trinken einen Kaffee in der Dorftaverne. Danach fahren wir nach Himara, wo wir die nächsten vier Nächte verbringen.

Eine kurze Autofahrt entlang glitzernder Buchten führt ins Hinterland und zum Dorf Kudhes (15 min). Steil am Hang gebaut, steigen wir auf dem mäandernden Fahrweg zwischen Olivenbäumen zum Dorfplatz auf, wo eine schattige Platane zur Rast und Kaffeepause einlädt. Anfangs noch eben, führt der bald steinige Hirtenpfad zwischen rosa leuchtenden Oleanderbüschen und immergrünen Zypressen in die Hügellandschaft hinauf. Unterwegs strecken uns die weidenden Ziegen neugierig ihre Köpfe entgegen und vom höchsten Punkt belohnt der Blick über die auf einem Felsvorsprung gelegene Altstadt von Qeparo. In dem Labyrinth aus Steinhäusern und gepflasterten Gassen scheint die Zeit stillzustehen und wir genießen einen leichten Mittagstisch in einer Taverne. Im Anschluss besteht die Option, ins Neudorf abzusteigen oder die Wanderung oberhalb der Küste mit Panoramablick über das Olivenmeer, die tiefblaue geschwungene Bucht und Korfu in Richtung Borsh fortzusetzen. Auf der Rückfahrt (15-20 min) nach Himare können Sie in der Bucht Porto Palermo eine ehemalige Militärfestung besuchen, die unter anderem über das Leben des Ali Pasha von Tepelena erzählt. 

Bei Fortsetzung der Wanderung kommt zusätzlich ca. eine Stunde Gehzeit und ca. 50 HM im Auf- und Abstieg.

Nach dem Frühstück fahren wir in den südlichen Abschnitt der Riviera und zum Dorf Lukova mit seinen hübschen Altstadtgassen. An einer Kirchenruine und einem Miniatur Wasserfall vorbei führt der Weg durch terrassierte Olivenhaine, angelegt von Zwangsarbeitern während des Regimes von Enver Hoxha, zum Meer hinab. Dort kommen wir an einem abgelegenen, zum Baden einladenden Strand an. Der anschließende einzige Aufstieg des Tages belohnt mit Blick übers Meer, hier treffen wir im Frühjahr vielleicht einen Ziegenhirten oder auf die Olivenernte im Herbst. Sollten wir die Festung im "Porto Palermo" nicht am Vortag besucht haben, gibt es hier eine zweite Gelegenheit.

Nach Hinterland und Stränden führt unsere Bergetappe abseits vielbegangener Pfade hinauf ins über dem türkisblauem Meer gelegene Küstengebirge (1 h Fahrt). Zuerst steil, dann sanfter, aber immer über schmale Schäferpfade, erreichen wir den Lavan Pass. Dort eröffnet sich ein großartiges Panorama auf die zerklüfteten Gebirgszüge und ganz andersartige Täler. Die Route entlang des Kammes bietet abwechselnd Ausblick über Küste und Berge, ein optionaler Abstecher führt zu einem erhöhten Aussichtspunkt mit 360° Panorama. Für den Abstieg in die verschlafenen Dörfer bieten sich mehrere Optionen an. Den Nachmittag lassen wir in unserem Hotel ausklingen. Wer im Verlauf der Reise eine Wanderung aussetzen möchte, kann hier die Seele baumeln lassen - so kommen alle auf ihre Kosten. Morgen wechseln wir zur Unterkunft im Llogara Nationalpark und es gilt die Koffer zu packen.

Unsere Wanderung startet in der Altstadt von Himare. Hier erkunden wir die mittelalterlichen von Oleander gesäumten Gassen und noch ältere Zyklopenmauern. Dann steigen wir auf dem Kopfsteinpflaster des Eselspfad hinab zum Meer. Es geht weiter entlang des Meeres durch Macchia zu abgelegenen Badebuchten mit glasklarem Wasser. Eine kurze Fahrt unterbricht unsere Wanderung, bevor wir von Vogelzwitschern begleitet im vielleicht schönsten Olivenhain der Küste durch hohe Farnstände und uralte, im Wind wiegende Bäume den zweiten Abschnitt genießen. Unsere Tour endet im Dorflokal am Partisanen Denkmal von Vuno. Im Anschluss geht es mit dem Minibus auf den 1.043 Meter hohen Llogara Pass. Hier übernachten wir im Herzen des Nationalparks in einem Waldgasthof.

Direkt ab der Türschwelle der Unterkunft startend, wandern wir über den Grat der Karaburun Halbinsel hoch über dem Ionischen Meer auf der einen und der Adria auf der anderen Seite. Der Aufstieg im urwaldartigen Wald des Nationalparks ist angenehm schattig und Heimat für zum Teil endemische Pflanzen und Tiere. Ein Hirtenpfad führt uns zur Alm am "Tiefen Pass", von hier geht es teils weglos auf den Gipfel des Gjipali, 1.428 Meter. Oben rasten wir zur Brotzeit und genießen den grandiosen Ausblick auf die über 2000 Meter hohen Gipfel des Ceraunischen Gebirges gegenüber. Der Abstieg auf einem gut begehbaren Fahrweg bietet ein Panorama über die gesamte Riviera bis nach Korfu. Am Ende unserer letzten Wanderung wartet ein Ausflugslokal auf uns. Wer möchte, kann nicht nur auf die Reise anstoßen, sondern auch eine Spezialität der Region probieren: Schafsjoghurt mit Berghonig und Walnüssen - lecker! Am Nachmittag geht es zurück nach Tirana und wir stoßen beim gemeinsamen Abendessen auf die Reise an.

Je nach gebuchtem Rückflug bleibt Zeit für eigene Unternehmungen. Individueller Abflug in die Heimat.