In Nepal wird für das Heizen und Kochen überwiegend Feuerholz verwendet. Die Nutzung von Biogas senkt den Holzbedarf pro Haushalt enorm und verringert so die Abholzung im ländlichen Raum, was zugleich der weit vorherrschenden Bodenerosion sowie dem Biodiversitätsverlust entgegenwirkt.
Kleinbiogasanlagen in Nepal
Wir verbinden mit Nepal vor allem einmalige Natur, gastfreundliche Menschen und beeindruckende Bergwelten. Diese gilt es zu schützen, zu unterstützen und zu bewahren.
Gemeinsam mit dem DAV, seinen Mitgliedern und Ihnen unterstützen wir ein langfristig angelegtes Hilfsprojekt in Nepal. Zusammen mit dem Alternative Energy Promotion Centre (AEPC) und dem Biogas Sector Partnership baut atmosfair seit 2014 unter dem „Biogas Support Programme“ Kleinbiogasanlagen für einzelne Haushalte und Bauernhöfe im ländlichen Nepal und sorgt dadurch für eine umweltschonende Energieversorgung. Als Partner dieses Programmes finanzieren wir nicht nur den Neubau von Haushaltsbiogasanlagen in Nepal, sondern auch die Reparatur jener, die bei den verheerenden Erdbeben 2015 zerstört wurden.
Die Adressaten sind Haushalte, die derzeit nicht-erneuerbare Energieträger (Feuerholz) zum Kochen verwenden. Die kleinen Biogasanlagen werden in Haushalten gebaut, die mindestens zwei Rinder, Büffel oder ähnliches Vieh besitzen. Damit wird garantiert, dass genügend Dung anfällt, um die Anlage zu betreiben. Der Dung von den Tieren wird mit Wasser gemischt und in einem Faulbehälter gesammelt. Durch die anaerobe Vergärung entsteht Gas, welches sich im oberen Teil der Anlage sammelt und durch sichere Gasleitungen direkt zu den Kochstellen der Familien geleitet wird.
Das atmosfair Biogas Support Programme
Das Projekt, das gemeinsam mit dem DAV und dem DAV Summit Club erarbeitet wurde, ist Teil des "Biogas Support Programmes", mit dem atmosfair den Ausbau von Biogasanlagen für einzelne Haushalte im ländlichen Nepal vorantreibt. Diese Klimaschutzkampagne wurde bereits von der UN geprüft und zertifiziert und ist in einigen Regionen erfolgreich angelaufen. Durch das Engagement vom DAV und dem DAV Summit Club wird das Projekt in neue Regionen in Nepal gebracht.
Ein Klimaschutzprojekt zum Anfassen
Die Realisierung der Biogas-Haushaltsprojekte in einem bevorzugten Reiseland der Mitglieder des DAV und der Reisenden des DAV Summit Club schafft Identifikation, Vertrauen und Transparenz. In den Regionen Langtang, Annapurna und Khumbu, die auch das Ziel verschiedener Reiseangebote des DAV Summit Clubs sind, sollen mithilfe des Projekts etwa 400 Biogasanlagen aufgebaut und weitere 60 repariert werden.
Wo möglich, werden die Anlagen in der Nähe der vom DAV Summit Club angebotenen Reiserouten liegen und somit vor Ort besichtigt werden können. Das ist zum Beispiel auf dem Lodge-Trekking zum Aussichtsberg Poonhill durch das Annapurna Himal möglich.
Positive Effekte neben der CO² Einsparung
Die starke Rauchentwicklung durch die offenen Feuerstellen in den Häusern, die für ernsthafte Augen- und Atemwegserkrankungen verantwortlich ist, kann vermieden werden. Auch die hygienische Situation der Familien lässt sich durch den zusätzlichen Bau einer Latrine deutlich verbessern.
Die bei der Vergärung entstehende Gülle trägt als natürlicher Dünger kostengünstig zur Erhöhung der Landwirtschaftserträge bei und verringert die Ausgaben der Haushalte für chemischen Dünger. Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Nepal - in diesem Bereich ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung tätig.
Bau und Wartung der Anlagen schaffen und erhalten außerdem qualifizierte Arbeitsplätze - schätzungsweise 13.000 direkte und indirekte Beschäftigungen sind bisher auf das Biogas Support Programme zurückzuführen.