Kulturwanderwoche im bayerisch-böhmischen Wald
Trekking im Arberland - unter dem Grünen Dach Europas
- Abwechslungsreiche Bergwanderungen in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava (Böhmerwald), 7 Tage
- Besteigung Großer Arber
- Unterwegs auf dem Gunthersteig
- Die wildromantische Riesloch-Wasserfall-Runde
- Bierprobe auf dem „1. Bierfernwanderweg Deutschlands“
- Gipfelmöglichkeiten, u. a.:
- Großer Arber, 1455 m
- Heugstatt, 1262 m
- Enzian, 1284 m
- Kleiner Arber, 1384 m
„Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet…“ so hat Adalbert Stifter, der Dichter des Böhmerwaldes die Faszination des bayerisch-böhmischen Waldmeeres beschrieben. Der Große Arber, 1456 m, ist einer der beliebtesten Wanderberge der Republik. Und das höchste Gipfelziel einer erlebnisreichen Trekking-Woche in den Nationalparken Bayerischer Wald und Sumava. Auf den Wanderungen unter dem Grünen Dach Europas durchqueren Sie das Arberland diesseits und jenseits der Grenze. Anreise/Abreise mit der Bahn empfohlen, Übernachtungen mit Halbpension, einmal im Böhmerwald, sonst komfortables Standorthotel im Luftkurort Markt Bodenmais. Sagenhafte Gegend. Geschichte und Geschichten. Kultur und Natur satt.
Transfers umweltfreundlich und aussichtsreich mit der Waldbahn. Antizyklisch von Sonntag bis Samstag. Schwerpunkt sind die abwechslungsreichen Bergwanderungen in den Nationalparken Bayerischer Wald und Sumava (Böhmerwald). Mit Höhepunkt: Großer Arber, 1456 m. Die Wanderwoche hat Christoph Thoma konzipiert, Summit-Guide, Journalist und langjähriger Reporter für das „Rucksackradio“ des Bayerischen Rundfunks. Er führt die Termine selbst.
Erläuterungen: Gz 5 h Die Gehzeit ohne Pausen beträgt fünf Stunden.
Hm ↑100 ↓200 Höhenmeter im Aufstieg bzw. im Abstieg.
[F/M/–] [F/–/A] [–/–/A] Enthaltene Mahlzeiten: F = Frühstück; M = Mittagessen; A = Abendessen.
Anreise nach Bodenmais (689 m), Heilklimatischer Kurort im Arberland. Am besten nutzen Sie für die Anreise die Deutsche Bahn und die Waldbahn. Treffpunkt mit Ihrer*m Bergwanderführer*in um 18.00 Uhr im Hotel. Begrüßung, Kennenlernen, Programmbesprechung und gemeinsames Abendessen.
Aussichtsreiche Wanderung von Bodenmais hinauf zu den spektakulärsten und höchsten Wasserfällen des Bayerischen Waldes. Zuerst stehen Sie staunend vor dem Hochfall, 950 m, das ist der zweitgrößte Wasserfall der Region. Weithin hört man ihn tosen. Weiter geht’s auf Forstwegen ins romantische Riesloch, wo sich Arberbach, Schwellbach, Kleinhüttenbach und Wildauerbach letztlich zum Riesbach vereinen. In fünf Stufen stürzen die Bäche die Rieslochschlucht hinunter. Mächtige Gneisblöcke liegen im Bachbett, stellenweise mit tiefen Strudellöchern, die das reißende Wasser in den Stein modelliert hat. An den steilen, 150 bis 200 m hohen Hängen haben sich urwüchsige Mischwälder aus Rotbuche, Fichte, Bergahorn und Weißtanne erhalten. Totholzreiche Urwald-Bestände, seit 400 Jahren weitgehend ungenutzt. Entsprechend hoch ist die Artenvielfalt in Flora und Fauna. Das Riesloch ist ein Fauna-Flora-Habitat Gebiet mit seltenen Farnen, Moosen und Flechten, wo Fledermäuse, Wasseramseln und Spechte leben, sowie Rauhfuß- und Sperlingskauz. Schon 1939 gegründet, ist es das älteste Naturschutzgebiet im Arberland.
Kurzer Transfer mit Kleinbus aus dem Zellertal zur Berghütte Schareben über Drachselsried, 1020 m, unser Gepäck wird bereits in die Unterkunft gefahren, so dass wir mit unserem Tagesrucksack aufbrechen. Das Forstanwesen aus dem 19. Jahrhundert befindet sich seit 1989 im Besitz des Waldvereins, der sich die Bewahrung und Erhaltung der urigen Hütte zur Aufgabe gemacht hat. Lange, abwechslungsreiche Bergwanderung auf dem Goldsteig über Heugstatt (1262 m), Enzian (1284 m), und Kleinen Arber (1384 m), bis zum „König des Bayerischen Waldes“, 1456 m; der Große Arber bietet wunderbare Fernsicht bis zu den Alpen und tief hinein nach Böhmen. Knieschonendes Hinab-Schweben mit der Arber-Gondelbahn und mit dem ÖPNV (Bus im Stundentakt) direkt zurück nach Bodenmais.
Mit der Waldbahn erreichen wir über Zwiesel Bayerisch Eisenstein, den historischer Markt an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Hier verschränken sich die Nationalparke Šumava (Böhmerwald) und Bayerischer Wald. Schon beim Aufstieg zum Hochbergsattel begegnen uns gigantische Baumriesen in einem Hunderte Jahre alten sagenhaften Waldgebiet. Ein Stück Wegs sind wir auf dem „1. Bierfernwanderweg Deutschlands“ unterwegs. Vorbei an der Trifter-Klause Schwellhäusl, wo wir passend zum Thema die Spezialität „Bier vom Stoa“ probieren können, wandern wir durch den gerade erst 2020 50 Jahre alte gewordenen Nationalpark Bayerischer Wald zum Nationalparkzentrum Falkenstein und besuchen das „Haus zur Wildnis“. Wir werden durch eine/n zertifizierten Waldführer*in begleitet, die/der uns die Besonderheiten der Flora und Fauna des Nationalparks nahe bringt. Im "Haus zur Wildnis" bekommt man übrigens auch einen aromatischen „Kaffee de Luchs“ aus der lokalen Kaffeerösterei in Zwiesel bzw. dem Partner-Nationalpark in Guatemala. Auf dem Weg durch die Gehegezone mit Luchs und Wolf erreichen wir die winzige Bahnstation Ludwigsthal. Die Waldbahn bringt uns zurück nach Bodenmais.
Heute packen wir den Rucksack mit allem Nötigen für eine Übernachtung. Die Fernwanderoute folgt dem Weg des als Volksheiligen verehrten Rodungsmönches St. Gunther, der um das Jahr 955 als Sohn eines Hochadeligen in Thüringen geboren wurde. Ab Unterkunft zu Fuß über die Grenze nach Železná Ruda und weiter mit dem Linien-Bus bis Nová Hurka (Neuhurkenthal), wir gelangen tief hinein in den Böhmerwald. Im nahen Hurka (Hurkenthal), 880 m, gab es eine bedeutende Glashütte, wo Johann Georg Hafenbrädel mit venezianischen Spiegeln zur Weltberühmtheit wurde. Wir erreichen bald den malerischen Lackensee, der höchstgelegene Gletschersee des Böhmerwaldes, 1096 m, von Adalbert Stifter und seinem Dichterkollegen Karel Klostermann oft beschrieben. Auf einsamen Wanderwegen, in beschränkungsfreien Zeiten durch besonders geschützte Nationalpark-Bereiche, treffen wir auf den Gunthersteig. Die uralte Pilger- und Wanderroute führt auf den Spuren des Missionars und der Salzsäumer bis nach Prag. Unser Etappen-Ziel ist das Glasmacherdorf Prášily, 880 m, das früher deutsche Stubenbach, am Fuße des Berges Zdánidla, schon im Kreis Klatovy (Klattau). Beim Abendessen sollte man nicht versäumen nach einem kräftigen Schweinsbraten mit Kraut und böhmischen Knödeln auch das besonders weiche und würzige böhmische Bier zu probieren. Stubenbach war die Heimat von Holzfällern, Glasmachern und Kleinbauern. Die nur 35 Kilometer von Zwiesel entfernte Ortschaft pulsierte: Eine Brauerei gab es, zwei Spiegelschleifereien und eine Papierfabrik, die sogar den tschechischen Präsidenten belieferte. Nach dem Ersten Weltkrieg war das von Wäldern und Bergen umgebene Örtchen das Wintersportmekka des Böhmerwalds. Der deutsche Friedhof wurde nach dem Fall des Eisernen Vorhangs saniert und um einen tschechischen Teil erweitert: er ist zu einem Symbol der Aussöhnung geworden.
Der Pilgerort ist landschaftlich und kulturell ein Höhepunkt des Arberland-Trekkings. Wir erreichen über Berg und Tal durch tiefgründige Wälder die beschauliche Gunther-Klause am Guntherberg im Bereich Hartmanice, wo der asketische Einsiedler-Mönch Gunther die letzten Jahre seines Lebens in Abgeschiedenheit zubrachte und am 9. Oktober 1045 im Alter von 90 Jahren starb. Zur winzigen Wallfahrtskirche von Dobra Voda (Gutwasser), das letzte Ziel unserer Wanderung, gehört ein Brunnen mit Heilwasser und ein ganz besonderes Ensemble frommer Glaskunst: alle Altäre und vierzehn Kreuzwegstationen wurden nämlich von der bekannten tschechischen Bildhauerin Vladena Tesarova aus grün schimmerndem Waldglas modelliert. Rückfahrt mit tschechischem Linienbus bis Zelezna Ruda (Böhmisch Eisenstein), Weiter mit dem grenzüberschreitenden Ortsbus zum Bahnhof von Bayerisch Eisenstein und mit der Waldbahn zurück nach Bodenmais. Ankunft im Hotel „Adambräu“. Der Kreis schließt sich. Gemütlicher Abschlussabend.
Verabschiedung nach dem Frühstück und individuelle Heimreise.
Wichtiger Hinweis:
Änderungen oder Abweichungen vom ausgeschriebenen Programmablauf während der Reise sind aufgrund des Charakters unserer Reisen jederzeit möglich. Insbesondere Veränderungen der lokalen Verhältnisse und witterungsbedingte Einflüsse führen dazu, dass der angegebene Reiseverlauf nicht garantiert werden kann. Die obige Ausschreibung stellt insofern auch nur den geplanten Reiseverlauf dar, ohne den genauen Ablauf im Detail zu garantieren.
- Bergwanderführer, am 4. Tag zusätzlich ein Waldführer des Nationalparks
- 5 x Hotel***, 1 x Pension**, jeweils im Doppelzimmer
- Halbpension
- Transfers mit öffentlichen Bussen und Zügen
- Reisekranken-Versicherung inkl. Such-, Rettungs- und Bergungskosten, Assistance-Leistungen sowie Reisehaftpflicht-Versicherung
Getränke und Trinkgelder
Bitte beachten Sie
Änderungen vorbehalten.
Kondition für Gehzeiten von bis zu 6 Stunden.
Personalausweis oder Identitätskarte
DAV-Mitglieder-Bonus: |
30,- [1x pro Kalenderjahr] oder Ihr freiwilliger Umweltbeitrag € 30,-.
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Anreiseart |
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Zimmeraufpreis |
Einzelzimmer: € 195,– |