Mittelalter und Moderne – Wandern im Sultanat Oman

Landung in Maskat am Golf von Oman. Taxifahrt in Eigenregie (ca. 15 km /15 min. /€ 15,–) zum Hotel im Zentrum der omanischen Haupstadt. Die Zimmer stehen ab 14:00 Uhr zur Verfügung. Check-in für zwei Nächte.

Nach dem Frühstück begrüßt uns der/die Bergwanderführer*in in der Lobby des Hotels und lädt die Gruppe zu einer Maskat-Besichtigung ein. Wir besuchen die Sultan-Quabus-Moschee und staunen über deren enormen Ausmaße und die moderne Architektur. Im Innenraum befindet sich der zweitgrößte Teppich der Welt. Das Meisterwerk aus dem Iran besteht aus 1,7 Milliarden Knoten. Gigantisch ist auch der Kronleuchter unter der Kuppel aus unzähligen Swarovski-Kristallen. Im Nationalmuseum informieren wir uns über die Historie des Oman und die Geschichte der Ölförderung. Und am königlichen Palast Qasr al-ʿAlam halten wir für einen kurzen Fotostopp. Am Nachmittag unternehmen wir eine erste Wanderung im felsigen Hügelland über der Küste. Wir beschreiten den Matrah Trail. Er führt auf einem alten Eselsweg durch die schroffen Felswände der Ryam-Berge. Die Sicht in tief eingeschnittene Wadis und auf den Golf von Oman bietet einmalige Fotomotive. Immer wieder fällt der Blick auf die Hafenstadt Matrah, auf alte Handelshäuser und das Meer. Hier liegen die Luxusyachten der omanischen Herrscherfamilie vor Anker. Nach gut zwei Stunden in der Abgeschiedenheit tauchen wir wieder in das pulsierende Leben Arabiens ein. Wir besuchen den bunten, von Waren überquellenden Souk von Matrah. Auf dem beliebten Markt im Herzen der Stadt warten Gewürze, Pistazien und Kräuter auf Käufer. Zimt, Pfeffer und Henna werden gehandelt, aber auch kostbarer Weihrauch. Daneben reihen sich die Läden der Tuchhändler mit bunten Schals und Gewändern. Es duftet nach exotischen Parfums und am Souk al-Fidah feilscht man um Silberhandwerk und Edelsteinschmuck. Rückfahrt zum Hotel in Maskat.

Wir verlassen Maskat mit allradgetriebenen Fahrzeugen. Sie werden von erfahrenen Drivern gesteuert. Maximal vier Personen finden jeweils darin Platz. Die Geländewagen werden uns auch an den folgenden Tagen zur Verfügung stehen. Das Hadschar-Gebirge ist von tiefen Schluchten und Tälern durchzogen. Auf der Fahrt durch das Wadi Mayh tauchen wir in eine imposante Felslandschaft ein. Abweisende Formationen und schroffe Flanken lassen kaum Vegetation vermuten. Doch dann leuchten grüne Oasen aus der Steinwüste hervor. Die kleinen Siedlungen sind umgeben von Dattelpalmen und jahrhundertealten Bewässerungskanälen, die das Land nutzbar machen. Über das Küstenstädtchen Quiriyat gelangen wir zum Steinkrater Bimah Sinkhole und können uns im kristallklaren Wasser erfrischen. Weiterfahrt nach Fins Beach am Golf von Oman mit seinen weißen Sandstränden. Unsere Fahrt (270 km/3,5 h) endet in Ras al-Hadd, wo wir im komfortablen Turtle Beach Resort Quartier nehmen. Die geräumigen Zimmer sind traditionell im osmanischen Stil eingerichtet. Genießen Sie ein Bad im Infinity Pool oder spazieren Sie die paar Meter zum Strand. Vielleicht besteht am Abend die Möglichkeit zur Schildkrötenbeobachtung (fakultativ). Wir befinden uns im Osten der Arabischen Halbinsel, wo sich der Golf von Oman und der Indische Ozean verbinden. In der Nähe von Ras al-Hadd haben Grüne Meeresschildkröten ihre Nistplätze.

Die Exkursion ins Wadi Shaab ist ein Abenteuer für sich. Nach der Anfahrt setzen wir mit einem Boot über den Fluß. Dann führt ein Terrassenweg entlang der Canyonwände. Kleine Gärten und grünes Buschwerk ducken sich unter Palmen. Über ausgewaschene Felsen im Bachbett geht es immer tiefer in das enger werdende Tal hinein. Dann stehen wir staunend vor türkisblauen Naturpools und können uns kaum satt sehen an dieser Wunderwelt. Auf demselbem Weg gelangen wir zurück und werden zum Picknick erwartet. Anschließend fahren wir weiter nach Sur. Die Stadt war schon im sechsten Jahrhundert wichtiger Platz für den Handel mit Ostafrika. Hier befanden sich die Werften der Dhaus. Mit ihnen gelangten die arabischen Händler und Seefahrer bis nach Sansibar und Indien. Beim Rundgang durch eine der letzten Werkstätten schauen Sie den Bootsbauern über die Schulter. Vom alten Leuchtturm fällt der Blick auf die historische Hafenstadt mit ihren weißen Kaufmannshäusern. Dann setzen wir die Rundreise fort. Es geht ins Wadi Bani Khalid, eine der schönsten Oasen im Oman. Dort erkunden wir auf einem Spaziergang die traumhafte Umgebung. Aufregende Weiterfahrt in die Wüste der Wahiba Sands. Unsere allradgetriebenen Geländewagen bringen uns zunächst in die Wüstensteppe und dann tief in die endlose Sandwüste hinein (250 km/3,5 h). Zu Beginn ist die Piste gut befahrbar, aber nach und nach wird der Boden lockerer und die Fahrzeuge scheinen im Sand zu schwimmen. Jetzt zeigt sich, was unsere Driver drauf haben. Vereinzelt sind flache Behausungen von Beduinen auszumachen, die in der unwirtlichen Welt der Wahiba Sands weit verstreut leben. Auch Kamele lassen sich sehen. Das Wüstengebiet erstreckt sich über 180 Kilometer von Nord nach Süd und ist rund achtzig Kilometer breit. Sanddünen türmen sich mächtig auf und bieten ein Spiel der Farben und Schatten. In der Heimat der Berber erreichen wir schließlich unser Quartier in der Wüste. Das fest installierte Komfort-Camp bietet Zelte im Beduinenstil mit Fliesenböden, Betten und eigener Naßzelle. Hier werden wir eine Nacht verbringen. Wir genießen ein köstliches, landestypisches Abendmahl. Abendliche Wanderung über die Dünen der Wüste. Nach dem Sonnenuntergang funkeln die Sterne am Firmament.

Wir verlassen die Wüste am frühen Morgen und besichtigen die Bienenkorbgräber von Zukait. Fahrt durch das Wadi Ghul. Wir besuchen eine Töpferei und die alte Königsstadt Bahla. Sie ist von einer zwölf Kilometer langen Stadtmauer aus Lehmziegeln umgeben. Die gewaltige Festung mit den 15 Toren und mehr als 130 Wehrtürmen zählt zum Weltkulturerbe. Auf der Weiterfahrt machen wir Halt in Al-Hamra, einem weitgehend verlassen Lehmdorf. Seine mehrstöckigen Häuser erinnern an die Architektur des Südjemen. Nach der Mittagsrast bringen uns die Geländewagen ins nahe Bergdorf Misfah, 998 m. Wir unternehmen eine Wanderung durch die üppige Oase. Sie gleicht einem Garten Eden. Palmen, Bananen und Zitronen gedeihen in üppiger Pracht, wo immer es Wasser gibt. In den engen, verwinkelten Gassen des Ortes finden nur Fußgänger ein Durchkommen. Die letzte Etappe führt uns an den Fuß des Jebel Shams. Der Berg ist mit 2980 Meter die höchste Erhebung des Oman. Sein Gipfel ist Sperrgebiet und nicht zugänglich. Einen mindestens genauso guten Ausblick hat man vom Canyon View. Die zweitausend Meter hoch gelegene Aussichtskanzel bietet eine atemberaubende Sicht auf die zerklüften Felsformationen. Abendessen und Übernachtung im Jebel Shams Resort, 1968 m. Es war ein erlebnisreicher Tag mit langer Fahrt (350 km/5-6 h). Wir sind im Herzen des Hadschar-Gebirges angekommen.

Im Hadschar-Gebirge folgen wir dem breiten Felsband, das sich hoch über der Abbruchkante des Wadi Nakhar hinzieht. Der alte Eselspfad über dem Grand Canyon des Oman bietet atemberaubende Aussichten auf mehr als tausend Meter abstürzenden Felswände. Weit unten im Talkessel zeigt sich das Dorf al-Nakhar. Ziel ist der verlassene Weiler al-Khitaym, bevor wir den Rückweg antreten. Dann bringen uns die Fahrzeuge (100 km/1,5 h) nach Nizwa. Die Stadt war bis ins zwölfte Jahrhundert Regierungssitz. 751 wurde hier der erste Imam der Ibaditen gewählt. Die große Oase befindet sich am Südrand des Hadschar-Gebirges nahe dem Jebel al-Achdar. Eine alte Festung mit dem höchsten Turm des Oman wacht über ausgedehnte Gärten und Palmenhaine. Mehr als fünfhundert Jahre alte Faladsch-Kanäle leiten Wasser in die Oase. Auf dem großen Souk werden neben Gewürzen und Spezereien allerhand Silberschmiedearbeiten gehandelt. Nach ausgiebiger Besichtigung fahren wir auf direktem Weg hinab zur Küste (300 km/3 h). Im schönen Barcelo Resort in Mussanah werden wir schon erwartet. Die ansprechende Anlage liegt direkt am Strand am Golf von Oman. Hier bleibt man gerne eine Weile. Check-in für zwei Nächte. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung, um die Annehmlichkeiten des Hotels zu genießen. 

Tagesausflug zu Burgen und Festungen. Rustaq wurde vor mehr als tausend Jahren gegründet und stand lange Zeit unter persischem Einfluss. Das Fort aus dem 17. Jahrhundert hat das Königshaus renoviert und es erstrahlt in neuem Glanz. Die Festungsanlage Qalʿat al-Qasra wird von drei Meter dicken Mauern geschützt. Ihre Wehrtürme – Roter Turm, Teufelsturm, Windturm und Neuer Turm – wachsen bis zu zwanzig Meter in den Himmel. Nach dem Aufstieg zur imposanten Trutzburg werden wir mit einem einmaligen Ausblick belohnt. Nächste Station ist die Sommerfrische von Wakan in den Hadschar-Bergen, 1948 m. In den Gärten gedeihen Granatäpfel, Aprikosen und Trauben. Sie laden zum Entspannen ein und bieten Sicht auf die umliegende Bergkette al-Hajar und das Wadi Mistal tief unten im Tal. Wir erkunden das wunderschöne Dorf. Der Weg führt über siebenhundert Treppenstufen durch die Terrassengärten und folgt einem alten Bewässerungskanal zu einem Wachturm. Hoch über der Siedlung thront die Festung al-Khawthia. Berühmt ist die Gegend für ihren Bienenhonig. Am Nachmittag erfolgt die Rückfahrt (150 km/1,5 h) zu unserem Strandhotel. Es war die letzte Tour mit den Geländewagen. Wir nehmen Abschied von den Drivern und unserem Guide. Erholung und Entspannung ist jetzt angesagt. Vielleicht ein Bad im Meer? Am Abend genießen wir noch einmal die gute arabische Küche. Letzte Hotelnacht im Oman.

Genießen Sie den Vormittag im Strandhotel. Gemeinsamer Sammeltransfer nach Muscat zum Flughafen um 12:00 Uhr (falls Sie den Sammeltransfer nicht in Anspruch nehmen möchten rechnen Sie für ein Taxi ca. € 140,–) und individueller Rückflug in die Heimat.