Eisgipfel und Goldpagoden – Wandern im Kathmandu-Tal

Sie haben die Reise bereits am Vortag mit dem Abflug in Ihrem Heimatland begonnen. Landung am Airport von Kathmandu, 1300 m. Wenn Sie den Flug beim DAV Summit Club gebucht haben, werden Sie abgeholt und in die Hauptstadt gefahren. Sonst nehmen Sie sich ein Taxi zur ersten Unterkunft (ca. 15 min./ca. € 7,–). Das Boutique-Hotel Shambaling bei Bodnath wird zu Beginn der Reise Ihre schöne Unterkunft sein. Bezug der Zimmer für zwei Nächte. Die gepflegte Hotelanlage verfügt über einen schönen Garten und ist eine Oase der Ruhe und Erholung. In der Umgebung befinden sich zahlreiche Cafés, Shops und Restaurants, viele buddistische Klosteranlagen und natürlich der berühmte Stupa von Bodnath. Er ist vom Hotel aus zu Fuß in zehn Gehminuten erreichbar. Begrüßung und Einführung durch die Repräsentantin des DAV Summit Club. Am Abend lernt sich die Gruppe bei einem nepalesischen Dinner kennen.

Mit dem*r Bergwanderführer*in besichtigen wir den mächtigen Stupa von Bodnath. Gebetsfahnen flattern im Wind. Im Strom der Pilger*innen umkreisen wir das Heiligtum und drehen vielleicht selbst eine der vielen Gebetsmühlen. Bodnath ist heute ein wichtiges Zentrum des tibetischen Buddhismus. Beim Besuch mehrerer Klöster bietet sich vielleicht die Möglichkeit, an einer Zeremonie der Mönche oder Nonnen teilzunehmen. Es duftet nach Räucherstäbchen und Butterlampen. In den Klang von Glocken und Muschelhörnern mischt sich das immer wiederkehrende Gebet der Gläubigen: „Om mani padme hum – oh du Juwel in der Lotosblüte“. Später besuchen wir das Hinduheiligtum Pashupatinath am Bagmati-Fluss. Auch wenn der heiligste Tempel nur frommen Hindus vorbehalten ist, lohnt eine Besichtigung der weitläufigen Anlage. Wir begegnen Asket*innen und frommen Sadhus und nehmen uns Zeit, um die dichte Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. Am Abend möchten wir Ihnen die größtmögliche Freiheit lassen und empfehlen entweder im vorzüglichen Hotelrestaurant oder in einer Gaststätte in der Umgebung zu speisen. Vielleicht entscheiden Sie sich für eine Lokalität direkt am Stupa von Bodnath? In der Abenddämmerung herrscht hier eine ganz besondere Stimmung.

Wir verlassen Bodnath und fahren nach Thankot am Westrand des Kathmandu-Tales. Von dort bringt uns die Gondelbahn zur Aussichtsplattform auf den Chandragiri Hills, 2551 m. Bei guter Witterung öffnet sich der Blick auf die Eisgipfel des Himalaya. Die Sicht reicht vom Achttausender Annapurna über die Eisgipfel des Manaslu-Massivs und die Sechs- und Siebentausender von Ganesh- und Langtang Himal bis zum Everest. Ganz oben befindet sich der Bhaleshwar-Mahadev-Tempel, der Gott Shiva geweiht ist. Tief unter uns breitet sich das Kathmandu-Tal mit den Königsstädten aus. Jetzt schnüren wir die Wanderstiefel und gelangen mit einigen Gegenanstiegen auf dem grünen Höhenrücken, vorwiegend absteigend, zum Tagesziel bei Pharping. Es erwartet uns eine üppige subtropische Flora und Fauna mit vielen Vogelarten wie Adlern, Eisvögeln, Krähen und Reihern. Auch Leoparden wurden in der Gegend immer wieder gesichtet. Mit schönen Ausblicken auf das Kathmandu-Tal steigen wir ab zum „Elefantenwald“ von Haatiban Schließlich erreichen wir das Kloster Neydo Tashi Choeling bei der Siedlung Pharping, 1570 m. Im Gästehaus des Klosters heißt man die Gruppe herzlich Willkommen. Auch das Gepäck ist schon da. Hier beziehen wir für zwei Nächte die Zimmer. Am Abend besteht vielleicht die Möglichkeit, an einer Puja der Mönche teilzunehmen.

Das Kloster Neydo beherbergt an die zweihundert Mönche und Novizen und eignet sich ideal, um zu Entspannen und einen tieferen Eindruck in die Religion des Buddhismus zu erhalten. Wir besichtigen das Kloster und die nahe Asura-Höhle, wo „der Lotosgeborene“ Padmasambhava einst die Erleuchtung gefunden haben soll. Padmasambhava, auch Guru Rinpoche genannt, lebte im neunten Jahrhundert n. Chr. und gilt als Begründer des Buddhismus in Tibet. Mit dem*r Bergwanderführer*in begeben wir uns anschließend auf eine spannende Wanderung durch die grüne Landschaft am Südrand des Kathmandu-Tales. Dabei besuchen wir das eine oder andere Kloster in der Umgebung, für die die Region so berühmt ist. Besonders interessant ist die Opferstätte Dakshin Kali, dessen Haupttempel der Muttergöttin Kali geweiht ist. Der Zugang zu dem bedeutenden Heiligtum führt über eine zweihundert Meter lange Treppe, die mit zahllosen kleinen Glocken geschmückt ist. Wir genießen die dichte Atmosphäre, bevor wir uns auf den Rückweg zum Kloster machen. Wie am Morgen, so finden auch am Abend rituelle Zeremonien statt. Mönche rezitieren fromme Gebete. Zum Dinner werden neben nepalesischen Gerichten auch gerne Spezialitäten der tibetischen Küche serviert.

Wir unternehmen eine leichte Tageswanderung, die nach kurzer Fahrt bei Bansbari startet. Dabei durchstreifen wir das ländliche Nepal und erfahren viel über das einfache Leben der bäuerlichen Bevölkerung. Den freundlichen Willkommensgruß „Namasté!“ geben wir gerne zurück und kommen mit den Einheimischen ins Gespräch – unser*e Bergwanderfürer*in macht die Kontakte. Bestimmt können wir Wasserbüffel beobachten, die zur Feldarbeit herangezogen werden. Aber auch Hühner, Ziegen und Schafe gehören zum „Inventar“. Der Weg durch die typischen Newardörfer Thecho und Chapagaon bringt uns zu den weitgehend unbekannten Heiligtümern der Hindugöttinen Brahmayani und Balkumari. Ziel ist der Tempel Bajra Barahi, ein verborgenes Tantra-Heiligtum aus dem Jahr 1665, das von Hindupilger*innen wie Buddhisten verehrt wird. Schließlich erreichen wir das Godavari Village Resort, 1400 m. Die komfortable Hotelanlage ist ansprechend im Stil eines Newardorfes gestaltet, bietet Outdoor-Pool und Wellness-Einrichtungen (fakultativ) und ist in eine großzügige Gartenanlage integriert. Bezug der Zimmer für eine Nacht – unser Gepäck hat man wie immer bereits hierher gebracht. Das Restaurant bietet schmackhafte nepalesische und internationale Speisen. Was an Gemüse, Obst und Salaten aus der Küche kommt, wird großteils im eigenen Garten gezogen.

Durch Reis- und Rapsfelder und vorbei an ursprünglichen Tamang-Dörfern nach Bisankhu Narayan, wo der Weg in Richtung Lakhuri-Höhenrücken abbiegt. Nach Lamatar steilt das Gelände auf und wir steigen Schritt für Schritt nach Lakhuri Banhyang auf, 2021 m. Der Höhenrücken bietet Bergeinsamkeit, wie man sie so nah am dicht besiedelten Kathmandu-Tal nicht vermuten würde. Bei gutem Wetter genießt man vom höchsten Punkt fantastische Aussichten auf die schnee- und eisbedeckten Ganesh- und Langtang-Gipfel. Unser Gästehaus in den Bergen, die Deurali Mountain Lodge, schmiegt sich in 1780 Metern Höhe an den Bergrücken und bietet von der Gartenterrasse ebenfalls eine prächtige Sicht auf die Himalayakette. Eine einfache aber saubere Unterkunft mit allen wichtigen sanitären Einrichtungen in einer herrlich exponierten Lage, die an Schönheit kaum zu übertreffen ist. In der Nacht leuchtet das Lichtermeer der mittelalterlichen Königsstadt Bhaktapur tief unten im Tal.

Nepals ethnische Vielfalt lernen wir auf einer Wanderung über Ranikot nach Mani Doban kennen. Dabei passieren wir Brahmanendörfer und das Siedlungsgebiet der Tamang und Magar und kommen in engen Kontakt mit dem bäuerlichen Nepal. Für mehrere Tage verlassen wir jetzt das Kathmandu-Tal, um die zauberhafte Region rund um Balthali zu erkunden. Im Abstieg folgen wir teilweise dem Fluss Beber, der den Höhenrücken entwässert. Bei einem Kusa-Devi-Heiligtum warten Fahrzeuge, um die Gruppe nach Panauti zu bringen, in das vielleicht schönste Dorf Nepals. Die Newar-Siedlung an der alten Tibet Road liegt auf einer Landzunge zwischen zwei Flüssen. Blickfang ist die frisch restaurierte Indreshvara-Mahadeva-Pagode aus dem 15. Jahrhundert. Dann sind es noch wenige Kilometer zum Balthali Mountain Resort, 1650 m (zwei Nächte). Wie immer ist das Gepäck schon eingetroffen. Von der Terrasse genießen wir die Sicht auf den Siebentausender Gaurishankar. 

Durch blitzsaubere Tamang-Dörfer steigen wir über Dadagaun nach Padagaon auf, 1850 m. Die „Blauen Berge“ der Mahabharata Range treten ins Bildfeld. Kleine Hügelketten erheben sich über Reis-, Raps- und Gerstenfelder. Der Himalaya präsentiert bei guten Witterungsverhältnissen noch einmal seine „Schokoladenseite“. Der Blick reicht vom Achttausender Annapurna bis zum höchsten Berg der Erde, dem Mount Everest. Auch die Gipfel von Ganesh und Dorje Lapka sind zu sehen. Wir haben beste Gelegenheit, den Bauersleuten bei der Feldarbeit zuzuschauen und ein Teehaus zu besuchen. Über das Naturparadies Karthali erfolgt der Rückweg zum Balthali Mountain Resort. Wir freuen uns auf das Abendessen. Vielleicht gibt es heute das schmackhafte nepalesische Nationalgericht Dal Bhat, dessen Grundbestandteile Reis und Linsen, Tomaten, Zwiebeln und Chili sind und das je nach Region mit verschiedenen Gewürzen wie Ingwer oder Koriander verfeinert wird.

Frühaufsteher genießen den Sonnenaufgang über dem Siebentausender Gaurisankar. Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen von Balthali. Das Gepäck wird zum Weitertransport verladen. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg, denn die Wanderung nach Namo Buddha, 1840 m, ist noch einmal ein echtes Highlight. Das berühmte buddhistische Pilgerziel mit einem großen und mehreren kleinen Stupas und mit einem bedeutenden Kloster gehört zu den heiligsten Wallfahrtsplätzen südlich des Himalaya. Bunte Gebetsfahnen und zahlreiche Gebetsmühlen finden sich dort, wo Gautama Buddha einer Tigerin von seinem Oberschenkel zu fressen gegeben haben soll. In Kavre Banhyang, 1500 m, endet die Wanderung. Fahrzeuge holen die Gruppe ab und bringen uns in anderthalbstündiger Fahrt in die Königsstadt Bhaktapur, dessen Zentrum mit den vielen Tempeln, Palästen und Pagoden heute Fußgängerzone ist. Hier, mitten in der Altstadt, werden wir für zwei Nächte Quartier nehmen. Von der Hotelterrasse fällt der Blick auf die berühmte Nyatapola-Pagode. Wenn man das gastliche Haus verlässt, landet man direkt im Mittelalter. Denn keine andere Stadt in Nepal konnte sich ihr kulturelles Erbe so sorgsam bewahren. Bhaktapur ist heute ein lebendiges Museum, das Sie auch in den Abendstunden erleben können. Dann, wenn der große Besucheransturm abgeflaut ist, kann man in den Gassen und auf den Plätzen der Stadt bei einem Glas Tee die einmalige Stimmung in aller Ruhe auf sich wirken lassen. Zum Abendessen empfehlen wir das gute Hotelrestaurant oder eine Gaststätte in der Altstadt.

Bhaktapur gehört mit seinen vielen berühmten Sehenswürdigkeiten zum Weltkulturerbe. Die gesamte Altstadt ist verkehrsberuhigt. Bei einem Spaziergang über die großzügigen Plätze und durch die engen Gassen fühlt man sich unversehens um Jahrhunderte zurückversetzt. Die einheimischen Newar haben hier seit altersher mehrstöckige Gebäude im Ziegelbau errichtet. Nicht umsonst wählte Bertolucci Bhaktapur für wichtige Szenen seines Spielfilms „Little Buddha“, der das Leben des jungen Prinzen Siddhartha, des späteren Gautama Buddha, zum Inhalt hat. Der Königspalast mit dem Goldenen Tor, der Dattatraya-Tempel und die fünfstufige Nyatapola-Pagode gehören ebenso zu den Hotspots wie das berühmte Pfauenfenster. Aufgrund zahlreicher Künstlergruppen und einer lebendigen Musikerszene gilt Bhaktapur als Zentrum der darstellenden Kunst Nepals. Die Herstellung handgeschöpfter Papiere hat in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen. Auch traditionelles Töpferhandwerk ist zu bestaunen. Wir unternehmen eine geführte Besichtigungstour durch die mittelalterliche Stadt und haben Zeit, ganz nach individueller Vorstellung unsere Lieblingsplätze zu entdecken, vielleicht das eine oder andere Souvenir zu erstehen und die Reise in Ruhe und mit Muße ausklingen zu lassen.

Je nach gebuchtem Rückflug bleibt Zeit für eigene Unternehmungen. Wenn Sie diesen beim DAV Summit Club gebucht haben, ist der Transfer für Sie organisiert. Sonst nehmen Sie sich ein Taxi zum Airport (12 km/ca. 35 min./ca. € 10,–). Individueller Abflug in die Heimat.