Kultur- und Wanderreise in Armenien und Georgien

Individuelle Anreise nach Armenien. Je nach gewählter Flugverbindung erfolgt die Ankunft erst in den frühen Morgenstunden des zweiten Reisetages. Wenn Sie den Flug beim DAV Summit Club gebucht haben, werden Sie abgeholt und zum Hotel in der Hauptstadt Jerewan gefahren, 989 m. Sonst nehmen Sie sich ein Taxi zur ersten Unterkunft (13 km/ca. 20 min./ca. € 15,–). Check-in im Hotel für zwei Nächte. Die Zimmer stehen ab 14:00 Uhr zur Verfügung.

Nach einem späten Frühstück begrüßt der/die Bergwanderführer*in die Gruppe um 11:00 Uhr in der Lobby des Hotels. Im Schatten des biblischen Berges Ararat unternehmen wir einen Streifzug durch die armenische Hauptstadt. Alte Kreuzkuppelkirchen stehen im Kontrast zur modernen Kathedrale. Vorbei an Radio Jerewan gelangen wir zur Kaskade. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadt und den Ararat. Auch wenn sich der Fünftausender heute auf türkischem Boden befindet, gilt er den Armeniern als Nationalsymbol. Dann bringt uns der Bus (30 km/45 min.) nach Etschmiadsin, Sitz des Katholikos und vom zweiten bis ins vierte Jahrhundert Kapitale des ältesten christlichen Landes der Erde. Die Stadt besitzt bedeutende Gotteshäuser, darunter die Kathedrale und die Hripsime-Kirche. Auf der Rückfahrt besuchen wir die Gedenkstätte von Tsitsernakaberd. In seinem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ hat der Schriftsteller Franz Werfel den Widerstand der Armenier literarisch verarbeitet. 

Die Hauptstadt und der Ararat bleiben zurück. Der Bus hält auf den heute höchsten Berg Armeniens zu, den 4095 Meter hohen Aragat. Zu seinen Füßen besuchen wir das Psalmenkloster Saghmosavang. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert und liegt malerisch am Westrand der Kasachschlucht. Im Anschluß die erste Wanderung: Der Guide zeigt uns den Weg von einer schönen Blumenwiese zur Festung Amberd. Sie gilt als seltenes Zeugnis mittelalterlicher Militärarchitekur. Wir besichtigen die Ruinen der Trutzburg aus dem neunten Jahrhundert und staunen über die Relikte des dreistöckigen Palastes mit Badehaus und Zentralheizung. Frühes Abendessen bei einer armenischen Familie im herrlichen Obstgarten. Am Abend bringt uns der Bus nach Gumri, 1509 m. 

(Fahrten heute 210 km/3 h)

Fahrt in den Norden nach Bavra. Hier passieren wir die Grenze zu Georgien. Erste Station ist die Höhlenstadt Wardsia im Kleinen Kaukasus. Sie wurde im zwölften Jahrhundert in eine steile Felswand geschlagen, die fünfhundert Meter aus dem Tal des Mtkwari-Flusses aufragt. Treppen, Tunnel und Terrassen verbanden tausende von Höhlenwohnungen. Die „Stadt aus Stein“ diente als Bollwerk gegen Türken und Perser. Die kunstvoll restaurierte Felsenkirche Mariä Himmelfahrt wurde mit Fresken ausgemalt. Bei einer Wanderung erkunden wir die faszinierende Anlage, von der noch rund 750 Räume erhalten sind. Tagesziel ist Bordshomi, 820 m (Busfahrten heute 240 km/3,5 h). Der Kurort ist in riesige Wälder aus Nordmanntannen gebettet. Bordshomi ist für sein mildes Klima und seine Heilquellen bekannt, die wir besuchen können. Übernachtung im Hotel. 

Der Mtkwari-Fluss bleibt Wegweiser auf der Fahrt in die Kartli-Region. In Gori, wo Stalin zur Welt kam, fährt der Bus an seinem Geburtshaus vorbei. Wir nehmen es nur von Außen in Augenschein. Später besuchen wir eine Winzerei. Hier werden Bioweine nach traditionellen georgischen Verfahren hergestellt. Der Dichter Alexander Puschkin soll diese nach kaukasischer Methode produzierten Weine jedem Burgunder vorgezogen haben. Dann erreichen wir Uplisziche an der alten Seidenstraße. Die Höhlenstadt aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend präsentiert prächtige Bauten und Kultstätten. Die alte Stadtstruktur mit Straßen, Theater und Palästen ist auch heute noch erkennbar. Dann geht die Fahrt nach Norden in die höheren Lagen des Großen Kaukasus (Busfahrten heute 330 km/4,5 h). Dabei folgen wir der Georgischen Heerstraße und erreichen über den 2395 Meter hohen Kreuzpass die Sommerfrische von Stepantsminda, 1750 m. Im Hotel wird die Gruppe schon erwartet. Über allem wacht der Fünftausender Kasbek, an den der griechischen Mythologie nach der Titan Prometheus gekettet gewesen sein soll, weil er den Göttern das Licht gestohlen und den Menschen gebracht hat.

Mit unserem Guide steigen wir zur 2170 Meter hoch gelegenen Dreifaltigkeistkirche Gergeti auf. Wenn das Wetter mitspielt, hat man von hier den vielleicht schönsten Blick auf den vergletscherten „Prometheusberg“ Kasbek, 5047 m. Er wurde 1868 durch Freshfield, Moore und Tucker sowie einen schweizer Bergführer erstbestiegen. Dann fahren wir nach Mzcheta, in die einstige Hauptstadt des Königreiches Iberien. Besichtigung der Kreuzkuppelkirche im Dschwari-Kloster über der Stadt. Sie gilt als älteste des Landes. In der Swetizchoveli-Kathedrale soll sich der der Leibrock Christi befinden. Zwischen Kaspischem- und Schwarzem Meer gelegen, war Mzcheta einst eine wichtige Station an der alten Seidenstraße. Gegen Abend (Busfahrten heute 155 km/3 h) treffen wir in der georgischen Hauptstadt Tbilissi, ein, 490 m. Check-in im Hotel für eine Nacht.

Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Stadtrundgang durch Tbilissi. Viele Baudenkmäler liegen nahe beisammen und können durch einen Spaziergang verbunden werden. Den Auftakt macht die Metechi-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Interessant ist auch das Reiterstandbild des Stadtgründers Wachtang Gorgassali. Von diesem Ort genießt man einen schönen Blick auf die Altstadt und den Fluss Mktwari. Durch das orientalische Bäderviertel mit seinen heißen Schwefelquellen zur Nariqala-Festung aus dem vierten Jahrhundert. Weiter zur alten Synagoge und zur Sioni-Kathedrale. Hier wird das Weinrebenkreuz der heiligen Nino aufbewahrt. Schließlich stellt die Antschiskhati-Kirche aus dem sechsten Jahrhundert das älteste sakrale Bauwerk der Stadt dar. Am Abend besteigen wir den Zug nach Jerewan. Nächtliche Bahnfahrt im Schlafwagen (Verpflegungsbox, ohne Reiseleiterbegleitung) zurück nach Armenien.

In den frühen Morgenstunden rollt der Zug in Jerewan ein. Abholung am Bahnhof und Fahrt zum bereits bekannten Hotel, wo wir die Koffer deponieren. Nach dem Frühstück und einer kleinen Rast startet das Besichtigungsprogramm. Wir besuchen die weltberühmte Handschriftensammlung im Matenadaran mit bedeutenden Miniaturen. Das Etschmiadsin-Evangeliar stammt aus dem Jahr 989 und wird in einem kostbaren Elfeinbeineinband aufbewahrt. Dann bringt uns der Bus zum Tempel von Garni. Das Heiligtum aus dem ersten Jahrhundert ist im griechisch-römischen Stil erbaut und dem Sonnengott Mithra geweiht. Auf einer Wanderung zur Arpa-Schlucht staunen wir über bizarre Basaltsteinformationen, die wie gigantische Orgelpfeifen wirken. Besuch in einer Familienbäckerei. Hier können wir uns für die Mittagspause eindecken. Das typische Lavasch-Fladenbrot wird nach traditioneller Art gebacken. Schließlich Kloster Geghard, das zum Weltkulturerbe zählt. Das „Kloster zur heiligen Lanze“ ist teilweise in den Fels gebaut und stammt aus dem vierten bis zwölften Jahrhundert. Rückfahrt (Busfahrten heute 80 km/1,5 h) nach Jerewan. Bei einem Glas Tee oder einer Tasse Kaffe können wir das geschäftige Treiben auf den Plätzen beobachten oder bei einem Marktbesuch selbst in das Geschehen eingreifen. Übernachtung im Hotel.

Fahrt zum Sevansee. Das „kaukasische Meer“ ist doppelt so groß wie der Bodensee. Dahinter erheben sich die Zwei- und Dreitausender des Kleinen Kaukasus. An den Gestaden des Sees, wo in 1890 Meter Höhe Getreide und Obst gedeihen, verbringen armenische Familien gerne ihren Sommerurlaub. Vom Sevan-Kloster auf einer Halbinsel bietet sich ein weiter Blick über den See und auf die Berge. Auffahrt bis auf gut zweitausend Meter. Jetzt schnüren wir die Wanderstiefel und steigen zum erloschenen Vulkan Armaghan auf. Vom 2840 Meter hohen Gipfel genießt man wunderschöne Ausblicke auf den größten See Armeniens. Auch der Fünftausender Ararat lässt sich wieder blicken. Dann bringt uns der Bus zum 2410 Meter hohen Selimpass mit Besuch der Karawanserei. Sie wurde 1332 von Prinz Orbelian errichtet. Zu Seidenstraßenzeiten bot sie Händlern Schutz auf ihrem Weg von Asien nach Europa. Tagesziel ist das Weinanbaugebiet Wayots Dzor, wo wir am Nachmittag eintreffen (Busfahrt heute 200 km/3,5 h). Übernachtung im Hotel in Hermon, 1720 m.

Der Weinanbau geht in der Region auf das dritte Jahrtausend v. Chr. zurück. In einer Höhle wurden Behältnisse aus dieser Zeit gefunden. Die endemische Areni-Rebe gibt dem berühmten Rotwein seinen Namen. Fahrt zum Kloster Noravank, eines der schönsten und besterhaltenen des Landes. Seine rötliche Fassade ist kaum von der felsigen Umgebung zu unterscheiden. Die dreigeschossige Mausoleumskirche und die Gregorkirche bergen reiche Skulpturen und Verzierungen. Innerhalb der Klostermauern befinden sich Grab- und Kreuzsteine und die Ruinen der Täuferkirche aus dem neunten Jahrhundert. Mittagessen in einem Höhlenrestaurant. Der Nachmittag ist für die Ararat-Ebene reserviert. Hier soll Noah nach der Sintflut die erste Weinrebe gepflanzt haben. Vom Kloster Chor Virap genießt man eine besonders schöne Sicht auf den biblischen Berg. Rückfahrt nach Jerewan und letzte Nacht im bekannten Hotel. Beim Abendessen lassen wir die Erlebnisse unserer Kulturwanderreise durch Armenien und Georgien Revue passieren. 

Die Hotelzimmer stehen bis 12:00 zur Verfügung. Je nach gebuchtem Rückflug bleibt Zeit für eigene Unternehmungen. Wenn Sie diesen beim DAV Summit Club gebucht haben, ist der Transfer für Sie organisiert. Sonst nehmen Sie sich ein Taxi zum Airport (13 km/ca. 20 min/ca. € 15,–). Individueller Abflug in die Heimat.